Schöpfungsleitlinien

Gott nahm den Menschen 
und setzte ihn in den Garten Eden, 
damit er ihn bebaute und bewahrte.  
(Genesis 2,15)

Ich bete dafür, dass es in der Zukunft nicht noch schlimmer wird mit dem Klimawandel. Ich danke dir für das Essen, das Wasser und den Boden. (Gebet einer Jugendlichen aus Horgen im Gottesdienst am 29. August 2021)

Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Horgen begreift die Natur als Gottes Schöp­fung, die Gott den Menschen zur sorgsamen Verwaltung übergeben hat.

Sie erkennt die naturwissenschaftlich nachgewiesenen zerstörerischen Folgen des heuti­gen gesellschaftlichen Lebensstils auf Ökosysteme wie Meere, Urwälder, Gletscher, aber auch auf die Gesamtheit der Schöpfung an. 

Sie weiss um die sozialen Folgen von Naturkatastrophen wie Dürre, Überschwemmungen, Versinken von Inseln im Meer, die da sind: Verteilkämpfe, Migration, Krieg.

Sie versteht die Ungeduld junger Menschen angesichts der besorgniserregenden Progno­sen und nimmt diese ernst.

Aufgrund ihrer Tradition kennt die Kirchgemeinde die überhörten prophetischen Worte und deren Folgen, aber auch die Trost- und Hoffnungsworte in der grossen Erzählung der Bibel. Im zweiten Teil des biblischen Buchs Jona wird berichtet, wie eine Grossstadt wider Erwar­ten auf die Predigt des Propheten hört. Mit einer radikalen Abkehr vom zerstörerischen Lebenswandel gelingt es, die Katastrophe im letzten Moment noch abzuwenden (Jona 3,8ff).

Angesichts der drängenden Zeit, im Vertrauen auf die Kraft des Glaubens und im Wissen um die eigene Begrenztheit, nimmt die Kirchgemeinde ihre Verantwortung wahr.

In ihrer Verkündigung sucht sie Worte, die ermutigen, aber nicht beschwichtigen, die er­mächtigen, aber nicht überfordern, die Unbequemes aussprechen, ohne zu verurteilen. Damit versucht sie, christliche Tugenden wie Genügsamkeit, Achtsamkeit oder Verzicht neu mit Leben und mit Freude zu füllen.

In ihrem Tun und Planen, in ihrer Organisation und in ihren Veranstaltungen verpflichtet sie sich, den Verbrauch von Lebensgrundlagen auf ein nachhaltiges Mass zu reduzieren. Sie ist bereit, dafür höhere Preise, beschwerlichere Wege und aufwändigere Prozesse in Kauf zu nehmen. Als Instrument zur Umsetzung dieser Vorsätze führt sie das Umweltmanage­ment-system «Grüner Güggel» ein, das einen kontinuierlichen Prozess von Wahrnehmen und Optimieren ihrer Umweltwirkungen begründet. Sie dokumentiert und überprüft die Er­gebnisse mit dem Ziel einer stetigen Verbesserung.  

In der jährlichen Schöpfungszeit feiert sie die Schöpfung und schafft ein Bewusstsein für deren Gefährdung.

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